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Hymn score of: O Jesus! sieh darein (Johann Konrad Dippel/Johannes Thomas Rüegg)

Christ My Song - 1588

O Jesus! sieh darein
(Johann Konrad Dippel/Johannes Thomas Rüegg)

O Jesus! sieh darein.

1. O Jesus! sieh darein,
  und hilf mir Armen siegen:
mein Herz fühlt nichts als Tod,
  mein Geist muss unterliegen.
Das Wollen hab ich wohl,
  doch das Vollbringen nicht,
weil es dem matten Geist
  an aller Kraft gebricht. PDF - Midi

2. Die Sünd hat mich bestrickt,
  der Tod hat mich gefangen,
wohin ich geh und seh:
  nichts stillet mein Verlangen.
Einst meint ich hoch zu stehn,
  nun lieg ich tief im Staub,
und mein erträumter Ruhm
  wird nun des Spottes Raub.

3. Ich wirk, ich lauf, ich renn,
  und weiß doch nicht zu finden
den Weg zur wahren Ruh,
  und mich zu überwinden;
mich schließt der Sünde Macht
  recht in die Fesseln ein,
ich muss ein Sklav der Lust
  und meines Fleisches sein.

4. Du, Jesus, du allein
  kannst meinen Jammer wenden;
mein Können stehet nur
  in deinen starken Händen.
Wo du mir nicht die Kraft
  zum Leben gießest ein,
so wird mein Sehnen selbst
  zu nichts als lauter Pein.

5. Drum, Herr, erbarme dich,
  ich liege dir zu Füßen:
lass in mein schwaches Herz
  den Strom der Gnade fließen!
Ich fleh, ich lass dich nicht,
  bis deine Segenskraft
in mir den Tod besiegt,
  und neues Leben schafft!

6. Du hast es zugesagt,
  du willst mich gern erquicken,
wenn mein verkehrter Sinn
  sich nur zu dir will schicken;
wenn er dir opfert auf
  was ihm für Freude galt,
dass deine Liebe nur
  gewinn in mir Gewalt.

7.  So nimm denn alles hin;
  ich will mir nicht mehr leben,
ich will mich ganz und gar
  in deine Führung geben.
Ach fasse mich nur fest!
  Mach mich von Sünden frei,
damit forthin mein Herz
  dein reiner Tempel sei.

8. Wirst du in mir, mein Heil,
  so kräftig dich verklären,
und mich zu deinem Bild
  durch Sterben neu gebären,
so weicht die Unruh weg,
  der Sünde Macht zerbricht,
ich finde Fried und Ruh
  in deinem Angesicht.

Johann Konrad Dippel, in: Johann Peter Lange,
Deutsches Kirchenliederbuch, 1843, Lied 448.

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