Christ My Song - 1530
Wer sind die vor Gottes Throne?
(Heinrich Theobald Schenk/Johannes Thomas Rüegg)
Wer sind die vor Gottes Throne?
1. Wer sind die vor Gottes Throne,
was ist das für eine Schar?
Träget jeder eine Krone,
glänzen wie die Sterne klar;
Halleluja singen all,
loben Gott mit frohem Schall. PDF - Midi
2. Wer sind die, so Palmen tragen,
wie ein Sieger in der Hand,
wenn er einen Feind geschlagen,
hingestrecket in den Sand?
Welcher Streit und welcher Krieg
hat gezeuget diesen Sieg?
3. Wer sind die in reiner Seide
göttlicher Gerechtigkeit,
angetan mit weißem Kleide,
das bestäubet keine Zeit,
das veraltet nimmermehr,
wo sind diese kommen her?
4. Es sind die so wohl gerungen
für des großen Gottes Ehr,
haben Welt und Tod bezwungen,
folgend nicht dem sünd'gen Heer;
die erlanget auf den Krieg
durch des Lammes Blut den Sieg.
5. Es sind die, die durchgedrungen,
durch viel Trübsal, Angst und Not,
im Gebet oft heiß gerungen
mit dem hochgelobten Gott.
Nun hat dieser Kampf ein End,
Gott hat all ihr Leid gewend't.
6. Es sind Zweige eines Stammes,
der uns Huld und Heil gebracht;
haben in dem Blut des Lammes
ihre Kleider hell gemacht,
sind geschmückt mit Heiligkeit,
prangen nun im Ehrenkleid.
7. Es sind die so stets erschienen
hier als Priester vor dem Herrn,
Tag und Nacht bereit zu dienen,
Leib und Seel geopfert gern.
Nun sie stehen all herum
vor dem Stuhl im Heiligtum.
8. Wie ein Hirsch am Mittag lechzet
nach dem Strom, der frisch und hell,
so hat ihre Seel geächzet
nach dem rechten Lebensquell.
Nun ihr Durst gestillet ist,
da sie sind bei Jesus Christ.
9. Auf dem Zionsberg sie weidet
Gottes Sohn, die Lebenssonn,
mitten in dem Reich sie leitet
zu dem rechten Lebensbronn.
Seines Geistes ewger Quell
macht ihr Auge ewig hell.
10. Dahin streck auch ich die Hände,
o Herr Jesus, zu dir aus;
mein Gebet ich zu dir wende,
der ich noch in deinem Haus
hier auf Erden steh im Streit:
Treibe, Herr, die Feinde weit.
11. Hilf mir in dem Kampfe siegen
wider Sünde, Höll und Welt;
lass mich nicht darnieder liegen,
wenn ein Sturm mich überfällt:
führe mich aus aller Not,
Herr, mein Fels, mein treuer Gott.
12. Gib, dass ich sei neugeboren;
an dir als ein grünes Reis
wachse und sei auserkoren,
als dein Täufling rein und weiß:
meine Kleider wahre rein,
meide allen falschen Schein.
13. Dass mein Teil sei bei den Frommen,
welche, Herr, dir ähnlich sind,
und auch ich, der Not entnommen,
als dein dir getreues Kind
dann, genahet zu dem Thron,
nehme den verheißnen Lohn.
14. Welches Wort fasst diese Wonne,
wenn ich mit der heilgen Schar
in dem Strahl der reinen Sonne
leucht auch wie die Sterne klar.
Amen, Lob sei dir bereit,
Dank und Preis in Ewigkeit.
Heinrich Theobald Schenk, in: Johann Peter Lange,
Deutsches Kirchenliederbuch, 1843, Lied 862.
Lange nennt den Autor Theodor Schenk.