Christ My Song - 1969
Wo ist eine Stätte der Ruhe gebaut? - An Mariens Grabe
(Meta Heusser-Schweizer/Johannes Thomas Rüegg)
An Mariens Grabe.
Geb. 1807. Gest. 1826.
1. Wo ist eine Stätte der Ruhe gebaut?
Wo schweiget der sehnende, klagende Laut?
Wo heilen die Wunden, wo ruhet das Herz?
Wo ist es geborgen vor Schuld und vor Schmerz? PDF - Midi
2. Wo täuscht keine Hoffnung? wo welket kein Kranz?
Wo blühet die Jugend in ewigem Glanz?
Wo findet der Schmachtende, was ihm gebricht?
Wo weilet der Friede? – Auf Erden doch nicht!
3. Hier ist es zu bange, das Leben zu schwül;
vom Grabe her wehet es heimatlich kühl;
sei dunkel die Pforte ins Vaterhaus:
dort ist sie, die Stätte, dort ruhen wir aus.
4. Was trauern wir denn um das selige Kind
und weinen, die Blicke zum Himmel, uns blind?
O wohl dir, Maria! Verwesest du gleich:
dich pflanzte der Gärtner ins himmlische Reich!
5. Es schläft nur das Mädchen! – so tröstete er,
der Gräber kann öffnen, der freundliche Herr!
Sein ist die Entschlafne. Noch tröstet er so,
drum lächelt durch Tränen der Glaube schon froh.
6. Sind einmal die Träne der Liebe verweint,
dann schimmert der Morgen, der wieder vereint.
Lass bluten die Wunde! – Bald ist sie vorbei,
die Stunde der Trennung, – dann jubelt die Treu!
7. Hinauf denn zur Heimat das Herz und den Blick!
Das Heimweh der Liebe nur blieb uns zurück;
es zieht uns hinüber mit mächtigem Band,
ins Heiligtum, wo die Geliebte verschwand.
Meta Heusser-Schweizer, Gedichte, 1898, 184-185.
Da das Lied in der Originalversion in C-Dur für einige vielleicht etwas hoch ist,
gibt es unten auch eine Version in Bb-Dur.
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