Christ My Song - 1533
Wie ist mein Herz so fern von dir
(Gottfried Benedikt Funk/Johannes Thomas Rüegg)
Wie ist mein Herz so fern von dir.
1. Wie ist mein Herz so fern von dir,
du Urquell alles Lebens!
Dein Friede wohnt noch nicht in mir
und Ruh such ich vergebens;
verlass mich, Gott, mein Vater, nicht,
verbirg mir nicht dein Angesicht,
um deiner Gnade willen. PDF - Midi
2. Umhüllt von Dunkelheit bin ich,
mich fasset Angst und Beben;
mein Herz sucht Licht und ängstet sich,
doch fruchtlos ist mein Streben.
Der Kampf, der täglich sich erneut,
die Bürde meiner Sterblichkeit
beugt in den Staub mich nieder.
3. Ich bin zu schwach, aus eigner Macht
zu dir mich aufzuschwingen
und durch der Anfechtungen Nacht
zum Licht hindurchzudringen.
Du, Herr, musst meine Stärke sein,
nur du kannst Trost und Kraft verleihn,
auf dich steht mein Vertrauen.
4. Mit festem Glauben an dein Wort
will ich dich kräftig fassen;
ich will von dir, mein Fels und Hort,
nicht weichen, dich nicht lassen.
Wieviel auch meiner Fehle sind:
bin ich durch Christus doch dein Kind,
du mein versöhnter Vater.
5. Wohl mir! so fürcht ich keinen Streit;
du kannst mich sieghaft machen;
du gibst den Bangen Freudigkeit
und Kraft und Mut den Schwachen.
Du, Gott, bist meiner Seele Licht;
hab ich nur dich, so frag ich nicht
nach Himmel und nach Erde.
Gottfried Benedikt Funk, in: Gesangbuch zum
gottesdienstlichen Gebrauch, Berlin, 1829, Lied 422.