Christ My Song - 1671
Getrost, mein Herz, und zage nicht
(Verfasser/in unbekannt/Johannes Thomas Rüegg)
Getrost, mein Herz, und zage nicht.
1. Getrost, mein Herz, und zage nicht,
lass allen Kummer fahren!
weil mir mein Bundesgott verspricht,
dass er mich will bewahren
in aller Trübsal, Angst und Not,
ja selbst auch endlich in dem Tod.
Er kann und will mich schützen. PDF - Midi
2. Er hat mich schon von Ewigkeit
zum Eigentum erkoren.
Er hat mich in der Gnadenzeit
durch Wort und Geist geboren.
Der Gnadenrat, der starke Grund,
der ewig feste Friedensbund
wird nimmermehr gebrochen.
3. Der Gott ist unveränderlich,
der mich zum Heil ersehen.
Er kennet mich, er liebet mich:
wer will mir widerstehen?
Wer will verderben? seine Hand
wird mich und meinen Gnadenstand
beständiglich bewahren.
4. An meiner Statt hat Jesus sich
als Bürge hingegeben,
und nicht umsonst hat er für mich
erworben Heil und Leben.
Die Sündenschuld ist abgetan.
Wer klaget mich nun wieder an?
Wer kann mich nun verdammen?
5. Mit dem mein Glaube sich verband,
mein treuer Seelenretter,
mein Jesus, ist zur rechten Hand
des Vaters mein Vertreter.
Ihn aber hört Gott allezeit,
wie könnt er mich, den er befreit,
nun noch verderben lassen?
6. Ich bin's, auf den sein Auge sieht,
sollt er mich nicht regieren?
Er ist mein Haupt, ich bin sein Glied,
sollt er mich denn verlieren?
Ich bin ja sein, er ist mein Hirt,
der mich allmächtig schützen wird,
wer will mich ihm denn rauben?
7. Mein Erbteil ist die Seligkeit,
die Jesus mir verheißen,
die er verdient, die schon bereit,
wer will mir sie entreißen?
Dazu hat er mir seinen Geist,
der Lehrer, Licht und Beistand heißt,
zum Unterpfand gegeben.
8. Und dieser Geist soll ewiglich,
sagt Christus, bei mir bleiben.
Er stärket und versiegelt mich,
nichts kann ihn von mir treiben.
Durch ihn genieß ich in der Zeit
den Vorschmack jener Seligkeit,
die ich ererben werde.
9. Lass mich doch diesen Geist nur nicht
durch Sünd, o Herr, betrüben.
Gib, dass ich mög bei seinem Licht
mich stets im Guten üben.
Ach mache mich je mehr und mehr
bereit zu deines Namens Ehr,
bis ich eins dort dich lobe.
Verfasser/in unbekannt, bearbeitet, in: Johann Peter Lange,
Deutsches Kirchenliederbuch, 1843, Lied 571.