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Hymn score of: Herr, der du als ein stilles Lamm (Johann Adolph Schlegel/Johannes Thomas Rüegg)

Christ My Song - 1755

Herr, der du als ein stilles Lamm
(Johann Adolph Schlegel/Johannes Thomas Rüegg)

Herr, der du als ein stilles Lamm.

1. Herr, der du als ein stilles Lamm
am martervollen Kreuzesstamm,
  zur Tilgung meiner Sündenlast
  für mich auch dich geopfert hast: PDF - Midi

2. hier feir' ich deinen Mittlertod,
hier nährst du mich mit Himmelsbrot,
  hier ist das unschätzbare Gut,
  das du mir gabst, dein Leib und Blut.

3. O Liebe, welcher keine gleicht!
O Wunder, das kein Sinn erreicht;
  mir unbegreiflich und doch wahr!
  Du sagst es, und dein Wort ist klar.

4. O Jesus, hilf mir, dass ich ja
mit tiefster Ehrfurcht dir mich nah:
  O Herr, mein Mund empfange nicht
  des Lebens Speise zum Gericht!

5. Hilf, dass mühselig und beschwert
mein gläubges Herz darnach begehrt,
  der Wohltat ganze Größ ermisst,
  auch deiner Liebe nie vergisst.

6. Hier deinen liebevollen Tod
verkündigen, ist dein Gebot:
  hilf, dass ich ihn als vor mir seh,
  auch sein Geheimnis wohl versteh:

7. den Fluch, den hier mein Bürge trug,
die Wunden, die auch ich dir schlug,
  die Segen, die du, als du starbst,
  durch deinen Tod auch mir erwarbst.

8. Mein Herr und Gott, ich glaub an dich,
und weiß gewiss, du segnest mich:
  wenn wir mit Glauben dir uns nahn,
  willst du dich uns mit Gnade nahn.

9. Ich Erd und Asche bin's nicht wert,
dass so viel Heil mir widerfährt:
  du willst, Erhabner, nicht verschmähn,
  zu meinem Herzen einzugehn.

10. Mein Herz steht offen: richte du
dir's selbst zu deiner Wohnung zu:
  wirf alle Laster ganz hinaus,
  schmück es mit jeder Tugend aus.

11. Du kommst: gesegnet seist du mir!
Du bleibst in mir und ich in dir.
  Ich end in dir einst meinen Lauf,
  und du weckst mich von Toten auf.

12. O wie so große Segen gibt
dein Leib und Blut dem, der dich liebt!
  Ihm ist's ein Pfand der Seligkeit,
  ein Siegel der Gerechtigkeit.

13. Es überzeugt in Zweifelmut
von der Erlösung durch dein Blut,
  auch von Erlassung unsrer Schuld
  und Gottes uns geschenkter Huld.

14. Ach, wie so reich ergießet sich
hier meines Gottes Lieb in mich!
  Hier schau ich seine Mildigkeit,
  hier schmeck ich seine Freundlichkeit.

15. Wie brünstig du, mein Jesus, liebst,
bezeugt dies Pfand, das du mir gibst;
  nichts scheidet ferner dich und mich,
  mich liebest du, ich liebe dich.

16. Dich, Herr, dich lieb ich unverrückt;
wenn Weltlust lockt, wenn Drangsal drückt;
  verschmachtet Leib und Seele mir,
  doch lieb ich dich und bleib an dir.

17. Auch stärkt mich dieses Mahles Kraft
auf meiner ganzen Pilgerschaft,
  den Feinden stark zu widerstehn,
  die mir nach meiner Seele stehn.

18. Es steuert allem Stolz und Neid,
verknüpft zu Lieb und Einigkeit;
  gibt Trost, der nie das Herz verlässt,
  und macht den guten Vorsatz fest.

19. Nun, Jesus, führ ihn selbst zur Tat,
und leite mich nach deinem Rat;
  so bring ich in gelassner Ruh
  die Tage meiner Wallfahrt zu:

20. und wenn du mich, du Lebensfürst,
zur Seligkeit vollenden wirst,
  ergötzt mit Freuden ohne Zahl
  mich dort ein ewges Abendmahl.

Johann Adolph Schlegel, in: Johann Peter Lange,
Deutsches Kirchenliederbuch, 1843, Lied 312.

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