Christ My Song - 1772
Wie getrost und heiter
(Christoph Friedrich Neander/Johannes Thomas Rüegg)
Wie getrost und heiter.
1. Wie getrost und heiter,
du Gebenedeiter,
machst du meinen Geist!
Der du, die dir trauen,
führst zu grünen Auen,
und so gern erfreust!
Niemals wird
bei dir, o Hirt
und Beruhiger der Seelen,
mir Erquickung fehlen. PDF - Midi
2. Deinem Rat ergeben
freu ich mich, zu leben;
was du willst, ist gut.
Nichts vermag ich, Schwacher;
du, mein Seligmacher,
rüstest mich mit Mut.
Wenn die Welt
erbebt und fällt,
wenn Gericht und Hölle schrecken,
willst du mich bedecken.
3. Ich kann ohne Grauen
Gräber vor mir schauen;
mein Erlöser lebt!
Ich weiß, wem ich glaube,
weiß, dass aus dem Staube
mich sein Arm erhebt.
Todestag
dein Schrecken mag
eines Frevlers Herz erschüttern:
was brauch ich zu zittern?
4. Auch in mir ist Sünde;
doch ich überwinde
sie, mein Hort, durch dich.
Sink ich oft noch nieder:
du erhebst mich wieder,
du begnadigst mich.
Deine Huld
tilgt meine Schuld;
nie entziehst du deinem Knechte
der Erlösten Rechte.
5. Dass ich Gott erkenne,
und ihn Vater nenne
und mich ewig sein,
dass ich hier am Grabe
Trost und Hoffnung habe,
dank ich dir allein.
Dass dein Geist
mich unterweist,
und mich führt auf deinem Pfade,
das ist deine Gnade.
6. Der du Blut und Leben
für mich hingegeben,
dass in meiner Not
ich nicht hilflos bliebe:
groß ist deine Liebe,
stärker als der Tod!
Herr, und ich,
ich sollte mich
deiner Huld nicht dankbar freuen?
dir mein Herz nicht weihen?
7. Würdig dir zu leben,
dies sei mein Bestreben,
meine Lust und Pflicht!
Was die Welt vergnüget,
o mein Heil, das gnüget
meiner Seele nicht.
Hab ich dich:
wie gern will ich
das, wonach die Heiden trachten,
reich in dir, verachten!
8. Macht ein Gut der Erde,
dass ich glücklich werde
durch Zufriedenheit?
Sind nicht auch die Ehren,
die die Welt betören,
Traum und Eitelkeit?
Du erfreust
des Menschen Geist;
Herr, du willst, die dich verehren,
ewig wieder ehren.
9. Deinen hohen Frieden
schmeck ich schon hienieden;
und was hoff ich dort?
Unbegrenzte Zeiten
voller Seligkeiten
hoff ich auf dein Wort.
Sie sind mein
durch dich allein.
Bleib ich dir getreu im Glauben:
wer kann sie mir rauben?
10. Voll von deiner Güte
frohlockt mein Gemüte,
Gott, mein Heiland, dir.
Dieser Geist der Freuden
stärke mich im Leiden,
weiche nie von mir!
Lass mich so
beherzt und froh
einst durchs Tal des Todes dringen,
dort dein Lob zu singen!
Christoph Friedrich Neander, in: Johann Peter Lange, Deutsches Kirchenliederbuch, 1843, Lied 667.