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Christ My Song - 203

Eins ist not! ach Herr, dies Eine
(Johann Heinrich Schröder/Johannes Thomas Rüegg)

Eins ist not! ach Herr, dies Eine.

      1. Eins ist not! ach Herr, dies Eine
        lehre mich erkennen doch!
      Alles andre, wie's auch scheine,
        ist ja nur ein schweres Joch,
darunter das Herze sich naget und plaget,
und dennoch kein wahres Vergnügen erjaget;
  erlang ich dies Eine, das alles ersetzt,
  so werd ich mit Einem in allem ergötzt. PDF - Midi

      2. Seele, willst du dieses finden,
        such's nicht bei der Kreatur:
      lass was irdisch ist dahinten
        schwing dich über die Natur,
wo Gott und die Menschen in Einem vereinet,
wo alle vollkommene Fülle erscheinet:
  da, da ist das beste, notwendigste Teil,
  mein Ein und mein Alles, mein seligstes Heil.

      3. Wie, dies Eine zu genießen,
        sich Maria dort befliss,
      als sie sich zu Jesu Füßen
        voller Andacht niederließ;
ihr Herz, das entbrannte, nur einzig zu hören,
wie Jesus, ihr Heiland, sie wollte belehren,
  ihr Alles war gänzlich in Jesus versenkt,
  so wurde in Einem ihr Alles geschenkt.

      4. Also ist auch mein Verlangen,
        liebster Jesus, nur nach dir!
      Lass mich treulich an dir hangen,
        schenke dich zu eigen mir!
Ob viele zum größesten Haufen auch fallen,
so will ich dir dennoch in Liebe nachwallen,
  denn dein Wort, o Jesus, ist Leben und Geist!
  Was ist wohl, dass man nicht in Jesus genießt?

      5. Aller Weisheit höchste Fülle
        in dir ja verborgen liegt;
      gib nur, dass sich auch mein Wille
        fein in solche Schranken fügt,
worinnen die Demut und Einfalt regieret,
und mich zu der Weisheit, die himmlisch ist, führet,
  ach, wenn ich nur Jesus recht kenne und weiß,
  so hab ich der Weisheit vollkommenen Preis!

      6. Nichts kann ich vor Gott ja bringen,
        als nur dich, mein höchstes Gut!
      Jesus! es muss mir gelingen
        durch dein teures Opferblut:
die höchste Gerechtigkeit ist mir erworben,
da du bist am Stamme des Kreuzes gestorben,
  da hab ich die Kleider des Heiles erlangt,
  worinnen mein Glaube in Ewigkeit prangt.

      7. Nun so gib, dass meine Seele
        auch nach deinem Bild erwacht:
      du bist ja, den ich erwähle,
        mir zur Heiligung gemacht!
Was dienet zum göttlichen Wandel und Leben,
ist in dir, mein Heiland, mir alles gegeben;
  entreiße mich aller vergänglichen Lust;
  dein Leben sei, Jesus, mir einzig bewusst!

      8. Ja, was soll ich mehr verlangen?
        Mich beströmt die Gnadenflut!
      Du bist einmal eingegangen
        in das Heilge durch dein Blut,
da hast du die ewge Erlösung erfunden,
dass ich nun von Tod und Verdammnis entbunden;
  dein Eingang die völlige Freiheit mir bringt,
  im kindlichen Geiste das Abba nun klingt.

      9. Volle Gnüge, Fried und Freude
        jetzo meine Seel ergötzt,
      weil auf eine frische Weide
        mein Hirt, Jesus, mich gesetzt;
nichts Süßeres kann mich im Herzen erlaben,
als wenn ich, mein Jesus, dich immer soll haben,
  nichts, nichts ist, das also mich innig erquickt,
  als wenn ich dich, Jesus, im Glauben erblickt!

      10. Drum auch, Jesus, du alleine
        sollst mein Ein und Alles sein;
      prüf, erfahre wie ich's meine,
        tilge allen Heuchelschein;
sieh, ob ich auf bösem, betrüglichem Stege,
und leite mich, Höchster, auf ewigem Wege!
  Gib, dass ich nichts achte, nicht Leben noch Tod,
  und Jesus gewinne: dies Eine ist not!

Johann Heinrich Schröder, in: Johann Peter Lange,
Deutsches Kirchenliederbuch, 1843, Lied 452.

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