Christ My Song - 2129
Er wird es tun, der fromme, treue Gott
(Johann Daniel Herrnschmidt/Johannes Thomas Rüegg)
Er wird es tun, der fromme, treue Gott.
1. Er wird es tun, der fromme, treue Gott,
er kann ja nicht ohn alle Maß versuchen,
er bleibet noch ein Vater in der Not,
sein Segensmund wird seinem Kind nicht fluchen.
Ei, höre nur, wie er so freundlich spricht:
Verzage nicht! Verzage nicht! PDF - Midi
2. Bedenke fein, dass du berufen bist,
in Gottes Reich durch Trübsal einzugehen.
Du glaubest ja, du seist ein wahrer Christ,
so muss man auch von dir die Probe sehen.
So lang es geht nach deinem Fleisch und Blut,
steht's noch nicht gut, steht's noch nicht gut.
3. Du hast genug vom Christenkreuz gehört,
so hast du auch genug davon gesprochen;
doch haftet mehr, was die Erfahrung lehrt;
drum komm getrost zum Kreuz herangekrochen.
Wer dieses fasst, dem wird zuletzt zuteil
Kraft, Trost und Heil, Kraft, Trost und Heil.
4. Eh Joseph steigt auf der Ägypter Thron,
musst er zuvor den schwarzen Kerker sehen.
Eh David kommt zu der verheißnen Kron,
muss er mit Schmach im Elend einhergehen.
Hiskia wird erst nach der Sterbensnot
befreit vom Tod, befreit vom Tod.
5. Dein Jesus selbst geht dir zum Beispiel vor,
er musste ja auf Erden vieles leiden,
eh er sich hob zur Herrlichkeit empor,
da er nun hat und gibt die ewgen Freuden.
Wer treulich kämpft, bringt auch den guten Lohn
zuletzt davon, zuletzt davon.
6. Drum hoffe nur auf den, der Vater heißt,
er ist dir gut auch mitten in dem Jammer;
dein Bräut'gam sieht, wenn dich der Kummer beißt,
und schaut hinein in deines Herzens Kammer,
da sieht er's wohl, wenn du bist Trostes-bloß
und Hilfe-los, und Hilfe-los.
7. Und also bricht das Herz ihm gegen dir;
er spricht: Ich muss mich über dich erbarmen;
du liebes Kind hast niemand außer mir,
drum halt ich dich in meiner Güte Armen.
Sei guten Muts, die Hilfestund ist nah,
dein Trost ist da! dein Trost ist da!
8. Dir sei gedankt, du auserwählter Freund!
dass du dein Aug so richtest auf die Deinen;
denn wenn uns jetzt der arge Friedensfeind
so hat gefasst, dass wir verloren scheinen,
so stürzest du ihn in den Höllenschlund
zur rechten Stund, zur rechten Stund.
9. Gib, dass auch wir, die du so innig liebst,
dich mögen stets in Lieb und Hoffnung ehren,
weil du ja nicht von Herzen uns betrübst,
und unser Leid in Freude willst verkehren.
So sei dir denn Lob, Ruhm und Dank gebracht
aus aller Macht, aus aller Macht!
Johann Daniel Herrnschmidt, in: Geistlicher Liederschatz, 1842, Lied 838.
Wiederholungen hinzugefügt.