Christ My Song - 2143
Vater, ach Vater, was hab ich verübet!
(Ludämilia Elisabeth von Schwarzburg-Rudolstadt/
Johannes Thomas Rüegg)
Vater, ach Vater, was hab ich verübet!
1. Vater, ach Vater, was hab ich verübet!
Ich hab gesündiget schrecklich vor dir.
Leider ich hab dich gar ofte betrübet,
was wirst du, mein Gott, nun machen mit mir?
Vater, dieweil ich gesündigt mit Fleiße,
bin ich nicht wert, dass dein Kind ich fort heiße. PDF - Midi
2. Nun aber reuen mich selbige Sünden,
Vater, ach Vater, erbarme dich mein!
Denn ich verlange Erhörung zu finden,
treulich verheißend nun frömmer zu sein,
suche nun Hilfe in deinem Erbarmen:
fasse mit gnädigen Armen mich Armen.
3. Es sagt mein Herze, du laufst mir entgegen;
dass dich mein jammert, das weiß ich gar wohl.
Siehe du küssest und füllst mich mit Segen,
schwörest mir auch, dass fort leben ich soll.
Jesus verursacht's, der hat mich versühnet
und mir erbarmende Gnade verdienet.
4. Mein Gott, wie werd ich so herrlich gekleidet,
Kleider des Heils legst du selber mir an,
hast auch ein köstliches Mahl mir bereitet,
dass ich die Würde gnug rühmen nicht kann,
labest mich wohl mit dem Fleische und Blute
des Lämmleins, das mir geschlachtet zugute.
5. Zierest mich auch mit Gerechtigkeit, Glauben,
welcherlei Liebe, mein Vater, ist das?
Lieber, wer darf mich der Schätze berauben,
wenn ich sie durch deine Hilfe fest fass?
Meinen Feind wird es zwar heftig verdrießen,
du aber lässest mich Gutes genießen.
6. Wie du die Sünden mir alle verziehen,
dafür ich dankbar dir lebe und bin,
also hilf selbst, sie zu meiden und fliehen,
stärke den Glauben und führ mich forthin,
dass ich dir diene, dir lebe, dir sterbe
und nicht verscherze mein väterlich Erbe.
Ludämilia Elisabeth von Schwarzburg-Rudolstadt,
in: J. D. Sarnighausen: Der Gräfin Ludämilia Elisabeth von
Schwarzburg-Rudolstadt geistliche Lieder, 1856, Lied 24.
Ohne dortige 2. und 7. Strophe.