Christ My Song - 2268
Warum willst du doch für morgen
(Laurentius Laurentii/Johannes Thomas Rüegg)
Warum willst du doch für morgen.
Matthäus 6, 25-33.
1. Warum willst du doch für morgen,
armes Herz,
immerwärts
wie ein Heide sorgen?
Wozu dient dein täglich Grämen,
weil Gott will
in der Still
sich der Not annehmen? PDF - Midi
2. Gott hat dir geschenkt das Leben,
Seel und Leib;
darum bleib
ihm allein ergeben.
Er wird ferner alles schenken:
traue fest,
er verlässt
nicht, die an ihn denken.
3. Sage nicht: was soll ich essen?
Gott hat dir
schon allhier
so viel zugemessen,
dass der Leib sich kann ernähren;
Übriges
wird indes
Gottes Hand bescheren.
4. Es ist mehr als Trank und Speise
dieser Leib;
darum glaub,
dass Gott wird erweisen,
dass er Speis und Trank kann geben
dem, der sich
festiglich
ihm ergibt im Leben.
5. Sorgst du, wie du dich sollst kleiden?
Jesus spricht:
Sorge nicht,
solches tun die Heiden.
Schau die Blumen auf den Feldern,
wie so schön
diese stehn
und die Bäum in Wäldern.
6. Sorgt ein Vogel auf den Zweigen,
wenn er singt,
hüpft und springt,
wer ihm soll anzeigen,
was er essen soll und trinken?
Nein, ach nein,
er allein
folgt des Himmels Winken.
7. Ach der Glaube fehlt auf Erden:
wär er da,
müsst uns ja
was uns not ist werden.
Wer Gott kann im Glauben fassen,
der wird nicht,
wenn's gebricht,
von ihm sein verlassen.
8. Wer Gerechtigkeit nachtrachtet
und zugleich
Gottes Reich
über alles achtet,
der wird wahrlich nach Verlangen
Speis und Trank
lebenslang
wie im Schlaf erlangen.
9. Lass die Welt denn sich bemühen
immerhin;
ach mein Sinn
soll zu Jesus fliehen.
Er wird geben was mir fehlet,
ob er's oft
unverhofft
eine Weil verhehlet.
10. Will er prüfen meinen Glauben
und die Gab
die ich hab,
mir gar lassen rauben:
so muss mir zum Besten kommen,
wenn Gott mir
alles schier
hat hinweg genommen.
11. Er kann alles wieder geben:
wenn er nimmt,
so bestimmt
er sein Wort zum Leben.
Ach wie viele fromme Seelen
leben so
und sind froh
ohne Sorg und Quälen.
12. Nun Herr Jesus, meine Freude,
meine Sonn,
meine Wonn,
meiner Seelen Weide:
sorge nur für meine Seele,
so wird mir
auch allhier
nichts am Leibe fehlen.
13. Alles sei dir unverhohlen,
was mir fehlt,
was mich quält,
großer Gott, befohlen.
Sorge du, so will ich schweigen
und vor dir
nach Gebühr
meine Kniee beugen.
14. Ich will dir mit Freuden danken
fort und fort
hier und dort,
und will nimmer wanken.
Lob und Preis sei deinem Namen!
Sei mein Teil,
Hilf und Heil,
liebster Jesus, Amen.
Laurentius Laurentii, in: Bunsens Allgemeines evangelisches Gesangbuch,
bearbeitet von Albert Fischer, 1881, Lied 476.
1,4: 'als' ersetzt durch 'wie'.